Stammtisch Vladimir Yaskorski - 04.11.2019
DIESMAL HAT ES GEKLAPPT und der Erste Kapellmeister, Vladimir Yaskorski, ist unserer Einladung zum Stammtisch gefolgt. (Wir erinnern uns: vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir ihn schon mal eingeladen - damals hat er seinen Chef als Vertretung geschickt, da er aus einem ganz wunderbaren Grund verhindert war: sein Sohn Anton wurde geboren) Diesmal also hats geklappt und gleich zu Beginn verzauberte er uns auf seiner Geige mit dem armenischen Volkslied "Karunk" (das bedeutet "Kranich" und die armenische Bezeichnung ist hoffentlich so richtig geschrieben). Erzählt wird von einem Kranich, der im Winter nach Armenien zurück kehrt und Grüße von Armeniern überbringt, die in aller Welt verstreut wohnen.
Herr Yaskorski hat in Armenien und Weimar studiert, war in Weimar, Lübeck, Bremen freischaffend tätig und auf der Suche nach einem festen Engagement als Dirigent nach Zwickau gekommen. Schon als Kind - als ihn sein Urgroßonkel an die Musik heran führte - wollte er nicht nur Geiger, sondern Dirigent werden. Das hat den Vorteil, dass er mit dem Orchester die gesamte Bandbreite der Musik "erspielen" kann, von ganz kleinen Konzerten, wie z.B. beim Baustellenkonzert bis zu ganz großen. Dabei ist er auch als Psycholge gefragt - Musiker sind sensible Menschen, die behutsam geführt werden müssen. Aber dennoch gilt seine besondere Liebe den osteuropäischen Komponisten.
Auf die Frage, wie er zu unserem Projekt "Philkon" steht, meinte er, dass er begeistert ist und sich so etwas zum Beispiel in seiner armenischen Heimat nicht vorstellen könnte. Dort ist ein Orchester ein "Heiligtum", da kann nicht einfach ein junger Mensch mitspielen. Gut, dass das hier anders ist. Aus seiner Sicht profitieren beide Seiten
davon: sowohl die jungen Musiker von der Möglichkeit, in einem professionellen Orchester mitspielen zu können, als auch die "alten Hasen", die sich auf die Zusammenarbeit auch ganz anders einstellen müssen.
Zum Schluß spielte er uns noch ein armenisches Hochzeitslied vor. Wir hätten gern auch noch länger gelauscht - es war für alle ein interessanter Abend.
Bisschen schade, dass auch diesmal leider nicht so viele Mitglieder des Vereins dabei waren. Schade vor allem für die, die nicht da waren. Sie haben etwas verpasst!