Stammtisch 06.09.2021 André Meyer
TRADITIONSGEMÄSS stellt der Generalintendant jeweils zu Beginn die neue Spielzeit des Theaters bei unserem Stammtisch vor.
Diesmal war der GI, Roland May, verhindert und dafür war der Chefdramaturg für Musiktheater, Ballett und Konzert, André Meyer, unser Gast. Das führte dazu, dass die Vorstellung diesmal etwas „musik-lastiger“ war, als sonst - aber genauso spannend und informativ! Die rege Teilnahme an diesem ersten Stammtisch nach der langen Pause zeigt auch das große Interesse unserer Mitglieder am Theaterleben. Schön, wenn das auch zur Tradition werden würde.
Die Vorbereitung der Spielzeit 2021/2022 war nach Aussage von Herrn Meyer eine ganz besondere. Zum einen ging die fast 5-jährige Rekonstruktion des Gewandhauses in den Endspurt, zum anderen hat die Corona-Epidemie viele Pläne durchkreuzt. Immer wieder musste der vorbereitete Spielplan „in die Tonne“ und neu erstellt werden, immer wieder musste der Beginn des Vorstellungsbetriebes verschoben werden, bevor dann endlich mit der Open-Air Saison begonnen werden konnte. Wie viel Arbeit dahinter steht, ist für uns Laien kaum zu erahnen!
In der langen vorstellungsfreien Zeit waren die Künstler nicht untätig. Insgesamt wurden ca. 25 Produktionen erarbeitet, die meisten fast fertig. Daraus nun einen neuen Spielplan zu stricken war eine große Herausforderung. Noch dazu, da das bekanntermaßen die letzte Spielzeit unter GI Roland May ist, der zum Ende der Spielzeit - zusammen mit einigen Künstlern - das Haus verlässt. Und wir wollen doch möglichst viel von dem sehen, was da vorbereitet wurde!
Das Ergebnis ist laut Herrn Meyer ein vorsichtiger, „kleiner“ Spielplan, denn Corona ist noch nicht vorbei und die Theaterleute müssen flexibel reagieren können.
Die erste Premiere der Spielzeit und damit die erste im „neuen“ Gewandhaus ist „Don Giovanni“, die „Oper aller Opern“, die in italienischer Sprache gesungen und übertitelt wird. Diese Oper ist bereits seit ca. 1,5 Jahren in der Vorbereitung und mehrmals fast fertig gewesen. Vor der Premiere ist deshalb die Generalprobe Nr. 4! Einen positiven Aspekt konnte Herr Meyer diesen vielen Verzögerungen aber doch abgewinnen: Die lange Zeit hat es ermöglicht, viel zu experimentieren, was im normalen Tagesgeschäft so eher nicht möglich ist.
Neugierig machte uns Herr Meyer auch auf „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss. Hier sind ALLE Ensemblemitglieder des Musiktheaters auf der Bühne, eine feine Sache, bevor einige unser Haus verlassen werden.
Im Ballett gibt es „Vier Fünf Jahreszeiten“ von Anett Göhre. Im Mai 2020 geplant zur Aufführung in der Pauluskirche als großes Fest der Lebensfreude, kamen dann Kontaktverbot, Hygieneregeln, Tests, Berührungsverbot – also quasi ein „Zeitstillstand“. Das hat die Ballettdirektorin nun als 5. Jahreszeit mit verarbeitet. Wir können gespannt sein.
Auch die Vorstellung der „Geschichte vom Soldaten“, die am 28.9.2021 als Filmvorführung im Gewandhaus über die Bühne geht, hat uns Herr Meyer sehr ans Herz gelegt.
Dann gibt es wieder 8 Sinfoniekonzerte, ein Weihnachtsmärchen, eine Silvesterpremiere, am 8.5. ein Festkonzert zum 500. Jubiläum des Gewandhauses und noch viele weitere interessante Sachen.
Es war wieder ein sehr kurzweiliger Abend, der neugierig gemacht hat auf das Motto der neuen Spielzeit: „WIEDERSEHEN“.
